Vereinsgründung

  • Drucken

Es gab keine Kanalisation, keine Straßenbeleuchtung, keine geregelte Busverbindung für Schul- und Kindergartenkinder, keine Begegnungsmöglichkeit für
ältere Menschen, kein Vereinsleben. Der sonntägliche Besuch der Geisenheimer Gottesdienste war nur mit dem Pkw möglich oder zu Fuß.
Wegen der vielen Misslichkeiten entschlossen sich einige Bürger 1966, eine Bürgerkommission zu bilden. Dieser Kommission gehörten Reiner
Klein, Reinhold Mau, Valentin Müller, Erich Faust, Franz Feilhauer, Willi Stutzer, Willi Bieber, Hermann Peyerl und Ruth Joosten an. Um der Bürgerkommission einen besseren Verhandlungsstatus zu geben wurde am 13. Oktober 1967 der Bürgerausschuss gewählt und Christoph Homp als dessen Vorsitzender bestimmt. Reiner Klein und Reinhold Mau gingen in die Geisenheimer Politik, für den Ortsteil Marienthal sicher ein Vorteil. Der Bürgerausschuss erzielte sehr schnell mit Bürgermeister Konrad Braden und den Stadtverordneten Verbesserungen. Die Versammlungen und Besprechungen fanden im Gasthaus Wald "Zur schönen Aussicht" statt. Bürgermeister Braden nahm ein ganzes Paket von Anregungen und Wünschen
mit, so z.B. den Straßenbau und deren Benennung, die Busverbindungen und die Planung und Verwirklichung eines Kindergartens. Stadtverwaltung
mitsamt Stadtverordneten waren sehr skeptisch - man fragte sich, was will das kleine Bergvolk da oben alles haben.

Alle Beteiligten stellten sehr schnell fest, dass hier eine Eigendynamik entstand und alle waren bereit zu helfen. Getagt wurde im Partykeller bei Ruth und
Hendrik Joosten. Der Bürgerausschuss entwickelte Soziales Engagement in Marienthal. Das umfasste auch Angebote, für die anderenorts
die Pfarrgemeinden verantwortlich zeichnen, wie etwa den St. Martinsumzug. Am 10.11.1967 organisierte man den ersten St. Martinsumzug mit der Feuerwehrkapelle Geisenheim und Christoph Homp als St. Martin auf dem Pferd. Am 17. Dezember 1967 gab es einen vorweihnachtlichen Adventsnachmittag für über 65-jährige Marienthaler Bürger im Gasthaus „Zur schönen Aussicht“. Hausfrauen spendeten
Kaffee und Kuchen und sorgten für die Tischdekoration.

Das erste Satellitenfest am 11. August 1968 auf dem Festgelände „Dippehäuser Straße“ war ein voller Erfolg. Es wurde beschlossen, dieses Fest jedes
Jahr durchzuführen. Dieses Zusammensein war ausschlaggebend für die Gründung des CMC. So kam es am 18. November 1969 zur
denkwürdigen Gründung des CMC in der Mitgliederversammlung im Rosenhof.

In Anwesenheit von 27 Personen wurde der CMC - Club Marienthaler Carnevalisten - gegründet. Der Jahresbeitrag betrug DM 3,00 pro Mitglied.
Auf die Beitrittserklärung hatte Christoph Homp MCC - Marienthaler Carnevalclub - drucken lassen. Die Gründungsmitglieder meinten, man könnte
sich doch nicht wie der große Mainzer MCC nennen. So setzte man ganz einfach das C vor das M und es wurde daraus der CMC.

Mit einem kleinen Kreis karnevalfreudiger Idealisten starteten wir in die erste Kampagne in der Narrhalla "Waldhotel Gietz" am 23. Januar 1970, unter dem  Motto: Marienthal närrisch in die 70er Jahre. Die Fastnachtssitzungen waren ein voller Erfolg.